Liebe Buddhistinnen, liebe Buddhisten,
liebe Interessierte!
Eine der wesentlichen Einsichten aus dem buddhistischen Weltbild besteht in der Erkenntnis des ständigen Werdens und Vergehens. Wir machen uns das nur viel zu selten bewusst, wenn wir in unserem Alltag gefangen sind. Daher sind der große Schock und das Unfassbare, mit dem uns der plötzliche und unerwartete Tod eines Menschen konfrontiert, etwas sehr Heilsames, für das wir auch dankbar sein dürfen.
Heinz Vettermann, unser langjähriger Generalsekretär und mein spiritueller Freund und wertvoller Wegbegleiter, hat uns plötzlich und unerwartet verlassen. Danke, lieber Heinz, für Dein wertvolles Wirken auf sehr vielen Ebenen und mögest Du wohlauf und glücklich sein!
Es war nicht bewusst geplant und trotzdem gibt es wohl keine Zufälle - eine Behauptung von mir, die sicher auf Dharma-Ebene sowie auch wissenschaftlich ein breites Diskursfeld eröffnen würde – dass nämlich gerade die aktuelle Ausgabe des EBU-Magazins den Umgang mit Sterben und Tod aus buddhistischer Perspektive behandelt. Wie einleitend gesagt, das ständige Werden und Vergehen dürfen wir als absoluten Begleiter unseres Seins verstehen.
Auch die laufende Amtsperiode des Präsidiums der ÖBR geht, Anfang Oktober 2021, zu Ende und es gibt Neuwahlen.
Nicht nur Heinz Vettermann wird dem nächsten Präsidium nicht mehr angehören, auch unsere beiden Vizepräsidentinnen Marina Jahn und Evi Zoepnek werden, nach drei Amtsperioden erfolgreichen und wertvollen Wirkens, nicht mehr kandidieren. Ein besonders wertschätzender Dank an beide. Es freut mich natürlich sehr, dass sie uns aber weiterhin auf vielen Ebenen mit ihrer wertvollen Erfahrung unterstützen werden.
Gemäß dem Motto dieses Newsletters im Herbst: „Verabschiedung und Neubeginn“, möchte ich euch auf die Präsidiumswahl Anfang Oktober hinweisen und eindringlich bitten, an dieser Wahl teilzunehmen. Die ehrenamtliche Arbeit der Funktionärinnen und Funktionäre ist oft nicht nur inhaltlich herausfordernd, sondern meist auch sehr zeitintensiv. Das zählt wahrscheinlich zu einem der Gründe, warum bei solchen Wahlen pro Position meist gerade nur eine Kandidatin oder ein Kandidat zur Verfügung stehen. Daher möchte ich mich auch einmal bei den vielen Menschen ganz herzlich bedanken, die sich seit den Anfängen des sich organisierenden Buddhismus in Österreich, vor bereits weit mehr als einem halben Jahrhundert, bereit gestellt haben, dafür zu arbeiten.
In diesem Sinne bitte ich euch nochmals ganz herzlich, mit eurer Teilnahme an der Wahl nicht nur die Wertschätzung den Kandidatinnen und Kandidaten gegenüber zum Ausdruck zu bringen, sondern auch anzuerkennen, wie wichtig und wertvoll uns allen die staatliche Anerkennung des Buddhismus in Österreich ist. Wir, in den Gremien der ÖBR, sind stets bemüht, den Dharma zum Wohle aller fühlenden Wesen weiter in seiner Entwicklung und Entfaltung bestmöglich zu unterstützen und zu fördern.
Ich wünsche euch allen einen schönen und inspirierenden Herbst, möge die Einsicht des ständigen Werdens und Vergehens nur durch angenehme Erfahrungen geschehen. Vielleicht beim Beobachten des Fallens eines bunten Blattes im späten Herbstlicht des Waldes – das wünsche ich euch jedenfalls!
In Verbundenheit,
Gerhard Weissgrab, September 2021
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