Zwei Programmpunkte haben unser Jubiläumsjahr der 40-jährigen staatlichen Anerkennung der Buddhalehre in unserem Land eingeleitet: Am 7. Jänner berichtete der ORF in der Sendereihe „Religionen der Welt“ unter dem Titel
„Buddhas Weg nach Österreich“ über die Geschichte des Buddhismus in unserem Land, und gleich am nächsten Tag war ich eingeladen, im Rahmen der Reihe „Buddha Talk“ live über Zoom einen Vortrag mit anschließender Diskussionsmöglichkeit über
„Religion und Staat, am Beispiel der staatlichen Anerkennung des Buddhismus in Österreich“ zu halten. Buddha-Talk ist eine nichtkommerzielle, traditionsübergreifende Veranstaltungsinitiative der Suttanta Gemeinschaft in Deutschland, gefördert durch die „Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg“.
Bei meinem Vortrag ging es mir neben der Darstellung, warum für mich Buddhismus ganz klar zu den großen Weltreligionen zählt, auch um die Präsentation der vielfältigen Aufgaben und Angebote der ÖBR.
Welche
Angebote uns durch dieses ÖBR Jubiläumsjahr 2023 tragen und wir geplant haben, findet ihr auf unserer Website, und wir dürfen davon ausgehen, dass es hier noch den einen oder anderen spannenden Zuwachs geben wird.
Es ist kein Zuwachs, sondern ein wunderbares Wieder-Erwachen unserer „Buddhistischen Jugend“, das mich gerade im Rahmen unserer Feiern ganz besonders freut: Die Buddhistische Jugend bietet ab Mitte Februar einen
spannenden Kurs für junge Menschen an, die mehr über die Lehren des Buddhismus erfahren möchten.
Dieser Neustart ist wohl eines der wichtigsten Zeichen eines lebendigen Dharmas in unserem Land, und ich bin den Gründern von damals, Kathrin, Mathias und Matthias genauso dankbar wie der neuen Leiterin Ioana, die ihre Energien und ihr Herzblut in diese unschätzbar wichtige und wertvolle Arbeit gesteckt haben und stecken. Bitte liebe junge, am Dharma interessierte Menschen, macht ausgiebig von diesen Möglichkeiten Gebrauch. Ich bin zutiefst überzeugt, dass ihr hier sehr wertvolle Erfahrungen für euer tägliches Leben machen könnt.
Es gibt keinen Bereich des täglichen Lebens, der nicht durch eine buddhistische Praxis wesentlich bereichert werden kann. Daher versuchen wir von Seiten der ÖBR auch ein umfassendes Angebot zu machen, das wir in unseren vielen Medien laufend kommunizieren.
Das Wichtigste zum Schluss: Es ist alles andere als selbstverständlich, dass wir bereits 40 Jahre in Österreich den Buddhismus als staatlich anerkannte Religion haben und die ÖBR als Körperschaft öffentlichen Rechts seine offizielle Stimme sein darf.
Dass es heute selbstverständlich für uns ist, einen öffentlich-rechtlichen Religionsunterricht durchzuführen, unsere Lehrkräfte in einem „Buddhistischen Institut“ an der „Kirchlich-Pädagogischen Hochschule“ auszubilden, zwei Schulen konfessionell-buddhistisch anerkannt sind, sowie österreichweit in Wohnungen und Häusern knapp hundert Tempeln existieren, wie in fast allen unseren Bundesländern die Möglichkeit eines Besuches von Pagoden und Stupas besteht, und wir auf sehr vielen Ebenen unserer Gesellschaft erwünschte und gleichwertige Dialog- und Gesprächspartner sein können, verdanken wir dieser staatlichen Anerkennung und den vielen Menschen, die sich dafür laufend einsetzen.
Ich möchte den ersten Newsletter dieses Jahres dafür nützen, genau diesen Menschen, die sich immer wieder für die Entfaltung und Erhaltung der Lehre des Buddha in unserem Land engagieren – auf unterschiedliche Art und Weise und in vielgestaltiger Form –
ein ganz großes DANKE sagen! Schließlich geschieht das zum Wohle aller fühlenden Wesen!
In Verbundenheit,
Gerhard Weissgrab