ÖBR NEWSLETTER Juli 2024
Liebe Buddhistinnen, liebe Buddhisten,
liebe am Buddhismus Interessierte!
 
Zurück von einer sehr inspirierenden Reise nach Indonesien, auf Einladung der Task Force „Dialog der Kulturen“ des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten, kommt dieser sommerliche Newsletter mit leichter Verzögerung. Schwerpunkt dieser meiner Reise war die Teilnahme am interreligiösen und interkulturellen Dialog, der in dieser Form inzwischen zum 8. Mal zwischen Österreich und Indonesien stattgefunden hat. Dazu gibt es einen kurzen Rückblick auf unserer Homepage, ich möchte aber den Blick nach vorne richten und ein paar Gedanken mit euch teilen, die bei dieser Reise entstanden sind.

Da ist einmal das Motto, unter dem von Seiten Indonesiens diese Veranstaltungen und Dialoge stehen, nämlich: „Einheit in der Unterschiedlichkeit“! Dazu passend konnte ich an einer weiteren Konferenz in Jakarta teilnehmen, mit dem Anspruch auf multireligiöse Zusammenarbeit in einer inklusiven Gesellschaft. Ich bin überzeugt, alles das, worum es hier bei den Gesprächen im Fernen Osten gegangen ist, beschäftigt uns auch hier und heute und zukünftig immer stärker. Wir sind nicht nur immer intensiver mit gesellschaftlichen Veränderungen konfrontiert, sondern auch mit verstärkten Veränderungen in der Natur. Beides hat eine Quantität und Qualität erreicht, die uns immer mehr fordert.

Umso wichtiger wird es, dass wir Gelassenheit entwickeln und behalten können. Dazu bedarf es unter anderem auch der Einsicht über die Zusammenhänge aller Dinge.

In Bezug auf die Herausforderungen, vor die uns die Natur stellt, bedeutet es zu erkennen, dass hier viele Faktoren eine Rolle spielen. Da sind auf der einen Seite der natürliche und seit Beginn der Erde bestehende ständige Wandel und auf der anderen Seite die Folgen menschlicher Einflüsse. Es wird nötig sein, diesen Faktoren Rechnung zu tragen. Auch beim Dialog in Indonesien waren diese Herausforderungen Thema auf einem Podium. Wir sollten eine holistische Sicht auf die Welt entwickeln, war eines der Ergebnisse. Was könnte da unserer buddhistischen Sicht näher sein?

In Bezug auf die Herausforderungen, vor die uns die gesellschaftlichen Entwicklungen stellen, liegen wesentliche Teile von Lösungen ebenfalls im Verstehen und ganz besonders in einem wahren Dialog. Wahrer Dialog hat jedenfalls zumindest zwei große Voraussetzungen: Eine gute Kenntnis der eigenen Position und eine ehrliche Offenheit gegenüber dem Standpunkt des Dialogpartners.

Tages- oder Parteipolitik ist für die ÖBR nie Thema eines Dialogs, aber deren Folgen und Konsequenzen für ein gutes Miteinander. Und für mich kommt hier ganz dringend wieder der Begriff von Gleichmut ins Spiel. Nützen wir die paar Wochen durch den Sommer, um uns in Gleichmut zu üben. Damit fällt uns sicher auch die Achtsamkeit für die Folgen unserer Handlungen um einiges leichter.

Wie hier in diesem Newsletter angekündigt, bieten auch Kino, TV, Radio und unser aktuelles Magazin sehr gute Anregungen für Kreativität am Bau eines guten Miteinanders. In diesem Sinne, viel Freude und Gelassenheit, sowie erholsame Tage.

In Verbundenheit,
Gerhard Weissgrab

Juli 2024
Über Zorn und Ärgernis
221
Den Zorn gib auf, den Stolz!
Lös' dich von allen Banden!
Wo man nichts wünscht, nichts' hat, da ist kein Leid vorhanden.
 
222
Wer Zorn hält auf wie ein Gespann, das eilig fuhr,
Den nenn' ich Lenker; Zügelhalter sind die andern nur.
 
223
Den Zorn durch Nachsicht, Bosheit durch Verzeih'n besiege,
Durch Gebelust den Geiz, durch Wahrheitswort die Lüge!
 
Worte des Buddha
Indonesien-Österreich Dialog
Anfang  Juli fand in Bandung, Indonesien der 8. interreligiöse und interkulturelle Dialog zwischen Österreich und Indonesien statt, an dem auch ÖBR-Präsident Gerhard Weißgrab teilnahm. 
Das Motto lautete: „Die Herausforderungen einer vielfältigen und modernen Gesellschaft meistern“. Seine sehr persönlichen Aufzeichnungen zum Verlauf der Reise können Sie online nachlesen.
Indonesien Reise
Familienpuja
Die Idee, Familienpujas zu gestalten, entstand vor mehr als 10 Jahren aus dem buddhistischen Religionsunterricht heraus. Eltern können mit ihren Kindern gemeinsam ein Stück des Buddha-Weges gehen; auch alle anderen Interessierten sind herzlich eingeladen an diesen Sonntagen gemeinsam mit Nina Velickovic und Mogi Batmunkh zu feiern.

Es erwartet euch: Gemeinsam rezitieren, gemeinsam sprechen, gemeinsam feiern; anschließend gemütliches Beisammensein bei Tee und Kuchen. Wir freuen uns auf Euch! 

So., 29.09.2024
So., 27.10.2024
So., 01.12.2024
So., 26.01.2025


10.00 - 13.00 Uhr
„der mittlere weg“, Biberstrasse 9/2, 1010 Wien 


Bitte um Anmeldung bei Nina Velickovic: 0650 22 37 811
 
im Radio
 
Ö1 LEBENSKUNST, 28.7. 7.05 Uhr

Was will der Lama mit dem Gewehr? – Antworten im August in österreichischen Kinos

Lama, übersetzt „Leiter“ oder „Hoher Priester“, ist ein tibetischer Titel für einen buddhistischen Lehrer. Doch was möchte ein Lama mit einem Gewehr? Darum und um manches mehr geht es in einer bemerkenswerten Produktion, angesiedelt in den entlegenen Höhen des Himalaya. Ein Radiergummi, zwei Kalaschnikows und jede Menge Fragen sind zentrale Elemente darin. Allen voran – und immer wieder gestellt: Was will der Lama mit dem Gewehr? Es ist ein langsamer Film, der von seiner eigenen Logik geprägt ist. Prinzipien wie Profitgier oder das Recht des Stärkeren sind hier kaum bekannt. Und ob das auch so bleiben soll – oder ob das Land nicht doch so werden soll wie alle anderen – davon handelt die Geschichte. Brigitte Krautgartner hat sich den Film schon angesehen und rät allen, die Kino jenseits des Mainstream mögen, es ihr gleich zu tun und sich in unbekannte Welten mitnehmen zu lassen.

https://www.mfa-film.de/kino/id/was-will-der-lama-mit-dem-gewehr/
 

Ö1 LEBENSKUNST, 4.8. 7.05 Uhr

Was glaubt Österreich? - Junge Menschen im Porträt: "Ich bin Buddhistin"
Im Zuge des multimedialen ORF-Projekts "Was glaubt Österreich?" kommen Mitglieder der 16 in Österreich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften zu Wort. Im Rahmen von Lebenskunst nehmen junge Menschen unter 30 die Hörerinnen und Hörer mit zu jenen Orten, die ihnen in ihrem Leben wichtig sind und die für sie auch eine religiöse Bedeutung haben. Kurze Factboxen liefern Zahlen, Daten und Fakten zu den unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften. Diese Audioporträts sind unter "Was glaubt Österreich?" auch als Ö1-Podcast abrufbar. Diesmal in Lebenskunst: die 29-jährige Kindergartenpädagogin Viktoria Fischer, Mitglied der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft. Das Porträt hat Lena Göbl gestaltet.
 
im TV
im TV
3.8.2024: 16.55 Uhr, ORF2

Religionen der Welt: Buddhas Weg nach Österreich

Die Geschichte des Buddhismus in Österreich reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. ÖBR Archivar Hubert Weitensfelder bringt interessante Einblicke und präsentiert historisches Material. Gestaltung: Gundi Lamprecht

 
ÖBR Magazin
Ioana Spataru leitet die Buddhistische Jugend in Österreich und sie erzählt, wie der Buddhismus ihr Leben bereits in sehr jungen Jahren positiv beeinflusst hat.

Doris Harder schreibt über die vier Gesichter der Liebe in ihrer Serie über die Brahmaviharas.

Sabine Kuen, buddhistische Religionslehrerin verbindet spirituelles Streben mit dem Elternsein in ihrem Artikel: Parenting as Path

Fotocollage von Ira Hilger, Haiku von Gernot Polland und Cartoon von Stefanie Grüssl.
zum Nachlesen
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