Über Zorn und Ärgernis
224
Sprich wahr und zürne nicht! Und bist du auch nicht reich,
Gib doch dem Bittenden! So wirst du Göttern gleich.
 
225
Die Weisen, selbstbeherrscht, die niemand Unrecht tun,
Sie geh'n zum Frieden ein, wo alle Sorgen ruh'n.
 
226
Den immer Wachsamen, die ringen allezeit
Und auf Nirvana schau'n, vergeht die Weltlichkeit.
 
227
Es ist ein altes Lied, kein neueres Gedicht:
Man tadelt den, der schweigt, und den, der gern viel spricht,
Auch den, der wenig sagt; an Tadel fehlt es nicht.
 
228
Daß einer nur getadelt oder allgemein
Gelobt wird, war noch nie, ist nicht und wird nicht sein.
 
229
Doch wer darf tadeln ihn, den alle Klugen preisen,
Die täglich ihn geprüft, den geistesklaren Weisen,
 
230
Ihn, der im Wandel sich wie reinstes Gold bewährt,
Den alle Götter loben, den auch Brahma ehrt?
 
231
Beim Körper sei vor Zornestaten auf der Hut,
Sei selbstbeherrscht und zügle deinen Körper gut!
 
232
Beim Reden sei vor Zornesworten auf der Hut,
Sei selbstbeherrscht und zügle deine Zunge gut!
 
233
Beim Denken sei vor Zorngedanken auf der Hut,
Sei selbstbeherrscht und zügle die Gedanken gut!
 
234
In Taten, Worten und Gedanken sind die Weisen
Gemäßigt, und als selbstbeherrscht sind sie zu preisen.

zitiert aus dem Dhammapada (v.209-305)
http://www.palikanon.com/khuddaka/dhp/dhp4.htm